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Dadurch, dass wir schon während der Operation eine Schmerzblockade ("Fußblock") anlegen, ist bis zu 24 Std. nach der Operation so gut wie mit keinen Schmerzen zu rechnen. Wenn es dennoch etwas wehtun sollte, oder für die Zeit, wenn der Fußblock nachlässt, sind Schmerztabletten oder Tropfen völlig ausreichend - meistens ist jedoch keine weitere Schmerzmittelgabe notwendig.
Die neuen Operationmethoden lassen zwar in der Regel die sofortige Belastung des Fußes in einem speziellen Verbandsschuh zu, trotzdem muss der operierte Fuß ausreichend geschont werden und Gelegenheit bekommen, in Ruhe zu heilen. Dies wird auch dadurch erreicht, dass der operierte Fuß durch den nicht operierten Fuß entlastet wird. Und da wir ja bekanntlich nicht fliegen können, können wir auch nicht beide Füße gleichzeitig entlasten.
Außerdem ist die Komplikationsrate höher, wenn beide Füße gleichzeitig operiert werden, wodurch u.U. ein vermeintlicher Zeitgewinn wieder ganz schnell verbraucht sein kann – es wurde dann sozusagen mit Zitronen gehandelt.
Die Knochenheilung dauert in der Regel 6-8 Wochen. Währen dieser Zeit wird ein spezieller Verbandsschuh getragen, mit dem nicht Auto gefahren werden darf.
Das hängt ganz vom individuellen Tätigkeitsbereich ab: wenn jemand z.B. als Verkäufer oder als Lehrer eine stehende Tätigkeit verrichtet, muss er für die gesamte Heilungszeit, das sind 6-8 Wochen, krank geschrieben werden. Wenn jemand hauptsächlich sitzend arbeitet, ist die Arbeitsaufnahme u.U. schon nach dem Fäden ziehen, also nach 14 Tagen möglich.
Sobald das Röntgen-Bild zeigt, dass der oder die versetzten Knochen in der neuen Stellung wieder ausreichend stabil zusammengewachsen sind.
Das hängt natürlich von der Sportart ab: wenn dabei die Beine und Füße vorwiegend oder zu einem großen Teil benutzt werden, dann ca. 2 Wochen nach Abschluss der Knochenheilung.
Eine anfängliche Schwellung und spätere Gewebsverdickung durch innere Narbenbildung ist völlig normal und kann bis zu ½ Jahr anhalten. Das tut aber nicht weh und sollte keinen beunruhigen. Es wird aber auch viel dagegen durch viel Hochlagern, Kühlung, abschwellende Medikamente sowie Physiotherapie mit z.B. Lymphdrainage getan.
Hochhackige Schuhe fördern die Entstehung eines Hallux valgus und einer Arthrose im Großzehengrundgelenk und sind deshalb nach einer Korrektur eher ungünstig. Wenn aber bei bestimmten Anlässen einmal solche Schuhe getragen werden sollen ist dies durchaus möglich und erlaubt.
Wir empfehlen einen Abstand von ca. ½ Jahr. Wenn jemand schnell wieder fit ist und der oder die Knochen schon gut zusammengeheilt ist oder sind, dann geht das sogar schon im Einzelfall nach ¼ Jahr.
Prinzipiell können bei jeder Operation Komplikationen auftreten. Bei einem geplanten Eingriff und entsprechender Vorbereitung liegt die Wahrscheinlichkeit dafür aber eher im Promille-Bereich. Dennoch werden vor jeder Operation in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch mögliche allgemeine und auch für die geplante Operation spezielle, mögliche Komplikationen besprochen.
Dabei gilt generell: der zu erwartende Nutzen der geplanten Operation muss immer die Wahrscheinlichkeit von möglich auftretende Komplikationen überwiegen.
Die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr gering. Es gibt Studien aus den USA, in denen Patienten 10 Jahre nach einer Hallux valgus ("Ballen")-Operation nachuntersucht wurden: wenn die richtige Methode zur Korrektur angewandt wurde, der Operateur über eine ausreichende Erfahrung verfügte, und die Nachbehandlung richtig erfolgte (z.B. verordnete Einlagen auch getragen wurden), dann trat in weniger als 3% der untersuchten Patienten eine erneute Tendenz zur Hallux valgus Fehlstellung auf. Dank der neu angewandten Methoden ist das aber wieder, wenn gewünscht, korrigierbar.
Wir führen die Hallux valgus Operationen in der Regel im Krankenhaus stationär durch. Das bedeutet Aufenthalt im Krankenhaus von im Durchschnitt 3-4 Tagen.
Ja, allerdings nicht so häufig wie bei Frauen: die Geschlechtsverteilung liegt bei ungefähr 80% Frauen zu 20% Männern.
Schon am Tag der Operation ist es erlaubt, aufzustehen (beim ersten Mal unter Begleitung einer Schwester) und den operierten Fuß in einem speziellen Verbandsschuh zu belasten.